Belgien ist anders

Von wegen Wien ist anders. Die Belgier zeigen Europa was wirklich anders ist. Habe ich vor kurzem über Belgien und die EU bezüglich seiner politischen Marotten berichtet, so untermauert der momentane Zustand des Fritten-Reichs diese Aussagen. Während in einigen Ländern Europas die Menschen auf die Strasse gehen um ihre Regierungen zum Rücktritt aufzufordern, gehen in Belgien die Massen auf die Strasse um endlich eine Regierung zu bekommen. Das Land ist nämlich seit nunmehr 225 Tagen ohne Regierung und wie es aussieht, wird sich an diesem Zustand auch so schnell nichts ändern. Hauptsache Brüssel funktioniert. Irgendwie.

Unsere Zukunft in der EU

Ein Bild mit Symbolwert. Werden wir uns doch alle in naher Zukunft, quer durch Europa, an Szenen wie diese gewöhnen müssen. Credits: Time / Ben Curtis /AP

Belgien und die EU

Belgien, trotz seiner freundlichen Bürger, ist über die Grenzen hinaus als eines der langweiligsten Länder der Welt bekannt. Und das, obwohl die Einwohner hier die beste Schokolade der Welt essen können und ebenso viel und gerne Bier trinken. Betrachtet man dieses kleine Land aber etwas genauer, dann gibt es hier äusserst interessante Fakten zu entdecken:

Als einziges Land der ganzen Welt hält sich Belgien einen Stehpinkler als Wahrzeichen. Dieser steht in Brüssel, ist 61 cm gross und pinkelt seit Jahrhunderten vor den Augen der staunenden Öffentlichkeit in einen Brunnen. Und keiner hat sich bis heute darüber beschwert.

Ebenso haben die Belgier den zwanghaften Trieb alles so kompliziert wie nur möglich zu gestalten. Die drei Regionen Belgiens, die französischsprachige Wallonie, das niederländischsprachige Flandern und die deutsche Minderheit, haben neben ihrer eigenen Regionalregierung noch eine zusätzliche übergeordnete Zentralregierung, die mit der gleichen Macht wie die drei Regionalregierungen ausgestattet ist. Das macht Sinn. Wenn man Belgier verstehen will.

Zu all dem gibt es selbstverständlich auch noch eigene Regierungen für die Gemeinden, die natürlich auch mit entsprechend viel Macht ausgestattet sind. Und da oben drauf setzt man dann Albert, den Zweiten. Seines Zeichens König von Belgien. Teil JEDER Regierung, nur mit kaum wahrnehmbarer Macht. Was insoferne ein perfektes System ist um ein Land ineffizient, entscheidungsunfähig und letztlich unregierbar zu machen.

Peinliche Ausrutscher sind dank so viel gelebter Multinationalität vorprogrammiert und so verwundert es auch nicht, dass der bereits abgewählte Premierminister Leterme einen solchen auf Ansage lieferte. Als dieser 2007 gebeten wurde die belgische Nationalhymne zu singen, intonierte er statt der “Brabançonne” mit voller Inbrunst die französische “Marseillaise”. Um ungeschützt in den nächsten Fettnapf zu treten, verlas der “verirrte” Premier am Tag darauf seine Entschuldigung. Da er diese aber nur auf flämisch verkündete, brachte er damit wiederum die frankophilen Wallonen auf die Palme.

Wie umsorgt jeder Brüsseler aber wirklich ist, wird einem klar, wenn man das Regierungssystem der 19 Gemeinden versteht. So man es kann. Brüssel selbst ist zweisprachig, aber ohne einen zentralen Bürgermeister. Dafür bilden die 19 Gemeinden das eigentliche Siedlungsgebiet. Jede mit einer eigenen Regierung natürlich. Nimmt man das ganze Gerüst mit Gemeinde-, Regional- und Zentralregierung, dann ist jeder Brüsseler somit von vier Regierungen abhängig. DAS hat eindeutig Charme. Dieser ganze Wahnsinn gründet auf der Tatsache, dass Flamen und Wallonen seit 170 Jahren streiten und auch weiterhin nicht vorhaben, sich an einen Tisch zu setzen und eigene Interessen einmal hintan stellen.


Wenn man sich das alles schön langsam auf der Zunge zergehen und auf sich wirken lässt, wundert es dann einen wirklich noch warum die EU ihren Sitz in Brüssel hat?

Patenschaft für Politiker

Gerade eben habe ich noch kurz mit einem Freund telefoniert um ihm alles Gute zu wünschen. Dabei haben wir, wie so üblich, auch wieder ein wenig politisiert. Machen wir immer wenn wir quatschen. Dabei kam wieder einmal der alte Spruch aufs Tablett:

Was ist der Unterschied zwischen der Mafia und einer “traditionellen” Regierung?

Die Mafia ist organisiertes Verbrechen.

In diesem Sinne werde ich 2011 die Patenschaft für einen Politiker übernehmen und ihm einen Jahresvorrat Vaseline spenden. Damit er immer schön gleitfähig bleibt.

Justiz in Österreich ein Schmierentheater

SO bewältigt der Österreicher das politische Schmierentheater der Bananenrepublik. Ein Ex-Finanzminister, für den trotz belastender, vorhandener Abhörprotokolle bis in alle Ewigkeit die Unschuldsvermutung gilt. Ein Ex-Bankdirektor der den Deppen machen musste um eine komplette Regierung samt ihren Vasallen weiter an der Macht zu halten und weitere nach wie vor aktive Protagonisten, die auf Versprechen zurück zu kehren, ihren Urlaub in Australien verbringen. Zahlreiche Nebendarsteller, die nicht einmal wissen wofür sie Provisionen erhalten haben und deshalb beim Ex-Finanzminister nachfragen und sich deshalb Rat von eben diesem für die bevorstehende Aussage vor Gericht einholen müssen. Was in der Republik der krummen Bananen kein Tatbestand der Abrede oder gar Verdunkelung ist. Von Fluchtgefahr ganz zu schweigen.

In dieser Tonart geht es weiter und beim Heurigen (Buschenschank) nimmt man das ganze mit typisch wienerischem Humor. Nur so lässt sich ertragen, dass man es locker mit jedem afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen, russischen und jedem anderen korrupten Staat der Welt aufnehmen kann.

Leck mich, Schweden

Ich habe gerade beschlossen nicht nach Schweden zu fliegen. Damit schliesse ich die Möglichkeit eines geplatzten Kondoms bei beidseitigem Einverständnis zum Geschlechtsverkehr aus und erspare mir eine Anklage wegen Vergewaltigung sowie die Ausstellung eines internationalen Haftbefehls. Und ein “Leck” habe ich auch nicht zu stopfen. Gegen die Welle kann ich allerdings auch nichts machen. La Ola, olé.

Inflation der Nullen

Hyper, hyper würde der alte Haudegen Scooter zur Inflation Zimbabwes sagen. Mit 231 Prozent ist die ehemalige Kornkammer Afrikas wahrlich der Inflationsweltmeister unter den Entwicklungsländern und hyperventiliert in Reinkultur. Wenn die noch mehr Nullen auf das Papier drucken wollen, wird es aber eng.

Berlusconi – Gott von eigener Gnade

Berlusconi bleibt im Amt. Beschlossen von der Mafia. Bestätigt von Brüssel. Heil Caesar!

Nur Deppen fahren mit der Bahn

Dass die meisten Unternehmen im Staatsbesitz eine äusserst gut versorgte Bande von Raubrittern und sonstigen Gangstern sind, weiss man. Nicht nur in Österreich. Das ist in der ganzen EU so und wird sich auch nicht ändern.

WIE offensichtlich aber manche Unternehmen ihre “Kunden” verarschen und für Deppen verkaufen, zeigt dieser Tage wieder einmal die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen). Nachdem man jetzt endgültig keine Fahrscheine mehr im Zug lösen darf ohne nicht mindestens 65 bzw. 95 Euro Strafe zahlen zu müssen, machte der Kurier (Tageszeitung) einen Kauftest an den tollen Kartenautomaten. Was dabei heraus kam zeigt, was diese Gaunertruppe wirklich vor hat.

Originaltext Kurier:

Als Bahn-Newcomer geht man auf Nummer sicher: “Fahrkarte Inland mit Zielwahl”. Ein Mal St. Pölten nach Neulengbach – das macht 3,60 Euro. Brav gibt das Kastl retour auf einen Zehner-Schein. Auch ein Mitnahme-Hund um 2,60 Euro wäre anstandslos durchgegangen.

Verkehrsgeographie

Weitere Probe aufs Exempel, jetzt von St. Pölten nach Krems: Klappt, macht aber 14,40 Euro, obwohl die Strecke kürzer als nach Neulengbach ist. Fazit: Abbruch und Nachfrage am Schalter. “Da hätten sie ‘Weg ändern’ drücken müssen” klärt eine ausgesprochen freundliche Dame auf. Warum? “Der Automat kann nicht mitdenken in der Verkehrsgeografie, er rechnet die Fahrt über Wien. Warum? “Das hat mit dem VOR-Verkehrsverbund zu tun.” Warum? “Wissen wir auch nicht.”

Per Pressesprecher lässt die Bahn dem Fussvolk nur erklären, dass es dabei nur um die Schwarzfahrer geht. Dass all das jedoch einer skrupellosen Abzocke und vorsätzlichem Betrug gleichkommt verschweigt man aber nobel. Will man die “Stimme des Unternehmens” doch nicht als hochbezahlten Lügner outen.

Korruption für Fortgeschrittene

Der Bevölkerung wird im Moment gezeigt wer wie korrupt ist und wie man sich dagegen wehren kann. Mit tollen Phrasen und ebensolchen Bildern. So wie diesem.

Bild: APA / Transparency International – Corruption Barometer

Auf den ersten Blick wartet diese Statistik nicht wirklich mit Überraschungen auf. Auf den zweiten Blick sollte man sich aber fragen, warum Nordamerika und die EU so “gut” abschneiden. Der Grund ist simpel:

• Braucht man in den USA einen Senator, Richter oder sonst wen, kauft man ihn.
• Braucht man in der EU einen Präsidenten, Vorstand, oder sonst wen, kauft man ihn.

• Braucht man in den USA oder in der EU eine spezielle “Leistung” oder “Meinung”, dann kauft man sie.

Geld spielt dabei nur eine Nebenrolle und ist für die Protagonisten nicht mehr als eine angenehme Begleiterscheinung. Die Macht die man sich kauft ist um vieles interessanter und macht das Leben so viel leichter. Das ganze nennt man Lobbying. Und da ist doch nichts schlechtes dran?

Moderne Bücherverbrennung

Dass Regierungen auf der ganzen Welt ihre Bürger belügen, betrügen, unterjochen, foltern und sogar töten lassen, ist kein Geheimnis. Ein hoffnungsloser und nicht zu rettender Träumer jeder, der diese Tatsachen nicht wahr haben will oder sie auch leugnet. Dass jene, die Mißstände, Ungerechtigkeiten und sonstige dunkle Machenschaften aufdecken nicht immer als Sieger und noch seltener als Lebende aus solchen “Spielen” vom Platz gehen, ist auch keine wirkliche Überraschung.

Was aber jetzt aufgrund von Wikileaks passiert, erreicht eine völlig neue Dimension. Wenngleich diese nicht wirklich neu ist. Ist es doch nur die moderne Form von Hexenverfolgung und Bücherverbrennung. Staatlich angeordnet und von den Prätorianern die heute bereits mächtiger sind als ihre Herren, ohne Rücksicht auf Verluste durchgeführt.

Wenn Amazon, Postfinance, Mastercard, Visa, Paypal, Twitter und wie sie alle heissen mögen, einfach Konten und Accounts sperren, dann stellt sich unweigerlich die Frage, wo soviel staatlich angeordneter Eingriff enden mag. Egal wie man speziell zu diesem aktuellen Fall stehen mag.

Abgesehen von den gesellschaftlichen Auswirkungen und einem Abdriften in Staatsformen, welche wir offiziell ganz vehement bekämpfen, ist die Frage relativ einfach zu beantworten: Das Internet in dieser Form hat ausgedient. In spätestens 5-7 Jahren, vielleicht auch schon früher, wird jeder zwingend seine realen Nutzerdaten staatlich eingerichteten “Schutzorganisation” zur Überprüfung und jeglicher Verwertung zur Verfügung stellen müssen. Um Missbrauch, Betrug, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Preisgabe von Staatsgeheimnissen und sonstigen vertraulichen Informationen, Terrorismus, etc. zu verhindern und was sonst noch alles erfunden werden muss um diesen Schritt zu rechtfertigen. Aber es wird so kommen.

Wird heute bei jedem Einstieg ins Netz zwar eine gültige IP-Adresse aufgezeichnet, wird man sich in Zukunft vor jeder Session mit seinem Namen registrieren müssen um sich einzuloggen und Zugang zum Internet zu erhalten. Was jedem aufrechten Bürger “im Fall des Falles” ein lückenloses Alibi verschafft und ihn so von der Liste möglicher “Verdächtiger” ausschliesst. Alle weiterführenden Gedanken dazu kann sich jeder selbst machen und dieses Szenario zu Ende spinnen.

Vielleicht klingt es etwas verschwörerisch, düster, unwahrscheinlich, usw. Vielleicht wird es auch von all jenen die immer meinen “sie haben doch sowieso nichts zu verbergen” sogar für gut geheissen. Was auch immer. Nur diesmal werden wir alle live dabei sein und die Geschichte wird uns als Cyber-Terroristen, Byte-Warriors und Chip-Söldner in Erinnerung behalten. Wir derden genau die sein, vor denen wir uns heute fürchten.

PS: Um auf Wikileaks zurück zu kommen; die Seiten von oben erwähnten Prätorianern wurden nicht gehackt – wie von den meisten “Qualitätsmedien” freudig verkündet – sie wurden geflooded. Und das ist immerhin ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Unterschied. Aber was macht das schon. Es ist sowieso egal.

Lee Harvey Oswald – Sargversteigerung

Falls jemand Interesse daran hat den Sarg von Lee Harvey Oswald zu ersteigern, der möge sein Angebot abgeben. Aber nicht wundern wenn man in Zukunft nicht mehr in die USA einreisen darf. Happy bidding! Image via natesanders.com

Party in Beirut

Gerade gecheckt wie lange mein Reisepass noch gültig ist. Nicht dass ich irgendwann Ausreiseverbot habe weil er abgelaufen ist. Seit diesem denkwürdigen Tag hier habe ich allerdings lebenslängliches Einreiseverbot im Staate Israel. Ich denke ich werde es irgendwie verkraften. An den Umstand, dass man mich bei der Einreise in Amerika jedesmal besonders mustert, habe ich mich hingegen schon gewöhnt.

Lasergesteuerte Demokratie

Tiefsinniges aus SOHO von Scott Beale / Laughing Squid. Genial wie immer.

Wikileaks im Wettbüro

Wikileaks ist wieder frech und mutig und veröffentlicht ganz viele böse Sachen, die die Amis angestellt und so von sich gegeben haben.

Dass “Merkel selten kreativ” sei, ist da zu lesen. Was aber auch nicht wirklich kreativ ist, weil nichts Neues.

Dass “Sarkozy ein Kaiser ohne Kleider” sei, kann man vernehmen. Ist aber auch der ganzen Welt bekannt. Ein von Komplexen getriebener, seinem Vorbild Berlusconi nacheifernder Gnom.

Putin soll ein “Alpha-Rüde” sein und Medwedev ein wenig “blass und zögerlich”. Wie sonst, steht er doch im Schatten seines Vorgängers und darf nur auf “Befehl” den Bösen raushängen lassen. Also auch nicht Neues.

In dieser Tonart geht es weiter und all das veröffentlichte Zeug reisst einen nicht wirklich vom Hocker. Viel interessanter wird der Rest sein, der über Strategien, Intrigen, Spionage-Affären und sonstige Aktionen der USA noch zum Vorschein kommen wird.

Wobei auch da nicht wirklich grosse Überraschungen zu Tage kommen werden. Vielmehr wird es interessant sein Wetten abzuschliessen, wie lange der Gründer und Betreiber von Wikileaks noch auf dieser Erde weilen wird.

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