Ich musste es einfach probieren. Zu gross war die Verlockung und ausserdem konnte in meinen Zustand sowieso nicht mehr viel schief gehen. Also habe ich mir gestern, wie angekündigt, am Abend eine Packung NeoCitran angemacht und diese mit einem doppelten Havana Club auf Touren gebracht. Ich habe mich auf die Couch gebettet und blöd in die Kiste geglotzt. Um ehrlich zu sein, weiss ich aber nicht mehr was das letzte war was ich gesehen habe. Denn heute in der Früh wurde ich genau so auf der Couch munter wie ich mich gestern auf selbige platziert hatte.
Ich führe diesen Umstand einmal auf die Tatsache zurück, dass ich nur im äussersten Notfall Medikamente nehme und deshalb entsprechend auf jegliche Produkte der Pharmaindustrie anspreche. Ich habe geschlafen wie ein Toter. Und jetzt fühle ich mich irgendwie durchgekaut. Ich weiss nur nicht, wie man dieses Gefühl richtig beschreiben kann um es vorstellbar zu machen. Es ist irgendwie wie … durchgekaut.
Ich bin gerettet! Gerade war mein Freund da um mich mit dem notwendigsten zu versorgen und mir so ein vorzeitiges Ableben zu ersparen. Mit dieser Unterstützung kann es nur mehr aufwärts gehen.
• Baguette
• Oliven
• Serrano Schinken
• Schaf- und Ziegenkäse
• 1 Flasche Havana Club
• 200 Euro in 10ern. Weil der Chinese und der Pizzadienst nie wechseln kann.
Es ist schön Freunde zu haben. So macht sogar krank sein Spass. Ich werde heute abend dann wohl ein Päckchen NeoCitran mit einem doppelten Havana Club versuchen. Ich wette 10:1 dass das hilft.
Wie heisst es so schön? Geht´s dem Esel gut, geht er aufs Glatteis tanzen. Somit oute ich mich als Esel. Habe ich tatsächlich geglaubt, dass die Verabschiedung des alten und die Begrüssung des neuen Jahres ohne Spuren vorübergeht? Ja, habe ich. Jetzt habe ich die Rechnung. Seit gestern habe ich 39 Grad Fieber und liege mit einer faustdicken Grippe irgendwie im Koma. Das ist nicht mehr nur eine Verkühlung. Das ist echt die Grippe.
Mein Kreislauf ist bereits soweit im negativen Bereich, dass ich mir vorkomme wie in einem Dauer-Karussell. Hätte ich nicht die zwei nach einem Sportunfall fix implantierten Freunde in meinem Kiefer sondern nur Kronen, hätten sich diese aufgrund meines Gescheppers mit selbigem schon längst verabschiedet. Mit dem Schweiss den ich seit gestern absondere, könnte man bereits eine nigerianische Familie einen Tag mit Brauchwasser versorgen und das was ich so huste und aus den tiefsten Tiefen meiner gebeutelten Lunge absondere ist sicher ein Lottogewinn für jede bakteriologische Abteilung eines Univeritätskrankenhauses. Den Rest spare ich mir. Ich sage nur, dass Marillenlikör nicht mehr Farbe hat als das was ich strullere. Und das ohne Zusatz von Farbstoffen. Bliebe nur noch meine Stimme zu erwähnen. Oder das was von ihr übrig ist. Ich muss zugeben, die hat was. Ungefähr zwei Oktaven tiefer als üblich, mit permanenenten Ausfällen nach jedem dritten Wort und das was übrig bleibt ist ein Gekrächze als würde man jedes Wort über ein Reibebrett ziehen. Fast schon sexy.
Ich Idiot habe doch tatsächlich geglaubt, das alles gut und spurlos an mir vorüber geht. So kann man sich täuschen. Aktuell stehe ich jetzt jedoch vor dem Problem, dass ich, auf was immer vertrauend, weder einkaufen war, noch den Geldautomaten ausgeräumt habe, noch sonst irgendwas unternommen habe, um für NOTFÄLLE vorbereitet zu sein. Wieder mal eine logistische Meisterleistung. Echt unschlagbar!
Gott sei Dank kommt am Nachmittag ein Freund vorbei und bringt mir Einkauf sowie ein paar Scheine, damit ich wenigstens nicht völlig mittellos dahinscheiden muss, wenn ich es denn vielleicht doch noch tue. Ich selbst werde wie es aussieht, den Tag zwischen Couch, Bett und Sofa verbringen. Nur liegen kann ich auch nicht. Da werde ich depressiv auch noch. Und eigentlich reicht mir der Zustand den ich jetzt habe bereits völlig.
Ich habe jedenfalls beschlossen bis Ende dieser Woche die Finger von allem was Arbeit ist zu lassen und auf alle Freuden des Lebens zu verzichten. Schaffe ich sowieso nicht. Ich werde blöd in die Kiste glotzen, mich über den Schwachsinn ärgern, vielleicht ein Buch lesen, bloggen und mich einfach erholen. Mir schmeckt nicht einmal mehr Wein! Und DAS ist dann bereits mehr als bedenklich.
Ich habe jedenfalls die Zeichen erkannt und jetzt ist echt Ruhe angesagt. Andererseits, so ein kleiner, feiner Amoklauf im Fieberwahn würde sicher eine entsprechende Strafmilderung nach sich ziehen und könnte sich somit fast schon rentieren. Ich überlege mir das mal die Tage. Hab´ ja sonst nichts zu tun.
Der Steinbock-Geborene hat im neuen Jahr am ehesten beruflichen Erfolg, wenn er sich weiterbildet und seinen Geist trainiert.
Ich halte so gut wie gar nichts von der Astrologie. Schon gar nicht von den Medien-Massenhoroskopen. Auch wenn ich mich ab und zu darüber amüsiere.
Welche Idioten aber für diese hellseherische Expertenleistung jenen Traumdeuter auch noch bezahlen um es auf einem öffentlichen Info Screen zu präsentieren, das entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen. Eindeutiger kann man nicht NICHTS voraussagen.
Irgendwie bin ich wieder im Leben zurück. Nach dem Verzehr von circa einer halben Tonne Russen (das sind bei uns gurkenlose Rollmöpse in ungerolltem Zustand – alles klar?), kehrt wieder Leben ein in meine verwahrloste Hülle. Genau so muss ein neues Jahr beginnen. Den ersten Tag des Jahres im Leichensack verbringen und am zweiten wieder auferstehen. Das hat nicht einmal der alte Sack da oben geschafft. Der brauchte drei!
Jetzt geht´s also wieder los. Ein ganzes Jahr Zeit um wieder irgendeine miese, fiese und hinterfotzige Schweinerei anzustellen. Ich freue mich schon darauf. Ich bin auch schon gespannt wie viele neue Projekte ich tatsächlich auf Schiene bringen werde und vor allem, ob sie funktionieren oder nicht. Das ist immer das reizvolle an solchen Sachen. Die vielen Fragezeichen, nicht genau zu wissen worauf man sich einlässt und einfach dem Strom zu folgen. Ich werde es sehen. Und jetzt schiebe ich mir eine Pizza in den Ofen.
Heute mittag rief mich eine gute Freundin an und fragte mich ob ich ihr bei einem Problem behilflich sein könnte. Selbstverständlich war es mir, wie immer, eine Freude und so fragte ich sie wie ich mich denn nützlich machen könne.
Kurz erzählt: Ihr Auto war irgendwie tot und sie musste unbedingt für heute Abend ein “sexy Kleidchen” auftreiben. Sie hatte nämlich einem Bekannten versprochen in seiner Diskothek auszuhelfen, weil seine eigentliche Barmaus krank geworden war. Nun ist das alles noch nicht wirklich stressig, nur wenn man keine weihnachtliche Sex-Appeal versprühende “Berufskleidung” hat, dann hat man ein Problem.
Also holte ich sie ab und sagte ihr, dass es eigentlich nur eine Möglichkeit gäbe, so etwas noch rasch aufzutreiben; nämlich in einem Sex-Shop. Gesagt, überlegt, hingefahren. Und dann kam was kommen musste:
Sie (an meinem Ärmel hängend, zum Verkäufer): Ich suche ein sexy Kleid, etwas weihnachtliches.
Der Verkäufer: Haben wir, gleich da hinten. Wofür brauchen Sie es denn?
Sie: Fürs arbeiten.
Er, mit einem Grinsen im Gesicht, während er mich musternd anblickte und mich eindeutig als ihren Pimp identifizierte: Ach ne, wirklich?
Der Rest des Gesprächs war eine äusserst unterhaltsame Aufklärung des Sachverhalts. Ein Kleid, das sie nicht eindeutig als etwas darstellte was sie eindeutig nicht ist wurde gefunden und als Draufgabe gab es vom Verkäufer mit der Bemerkung “Man weiss ja nie” ein Packung Kondome mit Erdbeergeschmack.
Meine Freundin ist gerettet, ich hatte noch einen spassigen Nachmittag und alle sind zufrieden. Weihnachten kann kommen.
Wer morgen keine Zeit und keine Lust hat hier vorbei zu schauen, muss das Fest trotz allem nicht ohne meine besten Wünsche bestreiten. Und wer doch Lust hat morgen noch hier vorbei zu schauen, dem werden natürlich ganz aussergewöhnliche Festtagswünsche zuteil. Alle, die weder heute, noch morgen Zeit und/oder Lust haben, seien mir trotzdem gegrüsst und beglückwünscht. So sie dazu noch aufnahmefähig sein sollten. Also, ein frohes Fest und immer schön auf seine Sachen aufpassen. Salute!
FUCK! Jetzt habe ich mir doch tatsächlich den Tabasco vom Flaschenhals in meinen Schnitt im Daumen gerieben. Wie blöd kann man nur sein? Himmel, brennt das Zeug!
Habe ich schon erwähnt, dass es nicht wirklich Spass macht bei minus 8 Grad zu joggen? Nach einer Stunde bin ich jetzt ziemlich eingefroren und meine Organe verrichten nur mehr Dienst nach Vorschrift. Ich muss umgehend in die Wanne, sonst fallen mir die Finger ab.
Der Bevölkerung wird im Moment gezeigt wer wie korrupt ist und wie man sich dagegen wehren kann. Mit tollen Phrasen und ebensolchen Bildern. So wie diesem.
Bild: APA / Transparency International – Corruption Barometer
Auf den ersten Blick wartet diese Statistik nicht wirklich mit Überraschungen auf. Auf den zweiten Blick sollte man sich aber fragen, warum Nordamerika und die EU so “gut” abschneiden. Der Grund ist simpel:
• Braucht man in den USA einen Senator, Richter oder sonst wen, kauft man ihn.
• Braucht man in der EU einen Präsidenten, Vorstand, oder sonst wen, kauft man ihn.
• Braucht man in den USA oder in der EU eine spezielle “Leistung” oder “Meinung”, dann kauft man sie.
Geld spielt dabei nur eine Nebenrolle und ist für die Protagonisten nicht mehr als eine angenehme Begleiterscheinung. Die Macht die man sich kauft ist um vieles interessanter und macht das Leben so viel leichter. Das ganze nennt man Lobbying. Und da ist doch nichts schlechtes dran?
Das ist kein herunter gekommenes “Etablissement” im Ghetto von Bukarest. Dieser Bunker befindet sich mitten in Wien und lädt zu einem sicher unvergesslichen Besuch ein.
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