Alles nur Einbildung

Unser Agrarminister. Ein Minister mehr den keiner braucht und der behauptet, dass wie üblich alles “nur gefühlt” ist. Was täten wir nur ohne unsere Sprachrohre der Wirtschaftsexperten und Konzerne? Zwei Fragen aus einem Interview mit dem Kurier beweisen, für wie dämlich er die Leute hält. Auf die Frage

Viele Leute haben Angst, dass die Lebensmittelpreise weiter steigen. Zu Recht?

Es gibt eine gefühlte Inflation. Die Leute sagen, alles wird teurer, was nicht stimmt. Vor 40 Jahren hat der Österreicher noch 40 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel ausgegeben – der Anteil sinkt immer mehr. Heute liegt er bei 12,1 Prozent des Einkommens.

Erstens interessiert es keinen Menschen was man sich vor 40 Jahren zu welchen Preisen leisten konnte. Zweitens verhöhnt er all jene die in Österreich an der Armutsgrenze und darunter leben. Was laut unserer neuen Finanztante Fekter ja mittlerweile knapp 50% der Österreicher tun. Und drittens kann wohl keine Rede von einer gefühlten Inflation sein, wenn die Grundnahrungsmittelpreise in den letzten 6 Monaten einen Höhenflug hingelegt haben und Preissteigerungen im zweistelligen Bereich vorzuweisen haben. Das verschweigt unser Oberbauer tunlichst. Laut Arbeiterkammer wurden nämlich allein Kartoffeln um knappe 35%, Kaffee um 20% und Mehl sogar um bis zu 70% teurer. In den letzten 6 Monaten! Unsere ganzen Rohstoffe hängen am Gängelband von Spekulanten die machen was sie wollen. Aber auch das ist wohl nur Einbildung und auch “nur gefühlt”. Wir sind einfach zu sensibel.

Auf die Frage Wenn ich billig einkaufe, bin ich dann ein schlechter Mensch? antwortet er im gleichen Atemzug:

Nein, aber wir brauchen Konsumpatrioten. Der Konsument erkennt, wenn er ein österreichisches Lebensmittel kauft, so ist er auf der sicheren Seite und tut damit auch etwas Gutes für sich.

Dass österreichische Lebensmittel im Vergleich drei- bis viermal so teuer sind wie der ganze importierte Müll, sollte den Patriotismus aber in überschaubaren Grenzen halten. Aber vielleicht gibt der Herr Minister ja rot-weiss-rote Fähnchen aus, das der “woking poor” beim nächsten Einkaufsexzess brav schwingen kann, wenn er zu Paprika aus Indonesien greift um sein Budget nicht über zu belasten.

Solange jedoch Lebensmittel die rund um den Globus unterwegs sind billiger sind als heimische Produkte, solange wird sich auch nichts ändern im Konsumverhalten der Masse. Patriot hin oder her.

Brett vorm Kopf

Wer mich um 7 Uhr in der Früh aus meinem Tiefschlaf klingelt darf sich nicht wundern, wenn ich dann bis mittags ein Brett vorm Kopf habe.

Nestlé, Clooney & Nespresso

Laut Angaben von Nestlé werden aktuell weltweit 12.300 Tassen Nespresso pro Minute getrunken. Bei einer derzeitigen Produktion von 4,8 Milliarden Kapseln jährlich ergibt das einen Marktanteil von acht Prozent. Dieser soll nach Aussagen der Nespresso-Manager bis 2015 auf 15 Prozent steigen und die Produktion auf circa 9 Milliarden Kapseln ausgebaut werden. Soviel zu den nackten Zahlen.

Wenn man jetzt den eigenen Verbrauch betrachtet und bedenkt, dass die Kapseln zwischen 33 und 38 Cent kosten, was einen Kilopreis von 60 bis 70 Euro ergibt, dann führt sich jede grüne Diskussion ad absurdum. Wer freiwillig 60 bis 70 Euro für ein Kilo Kaffee bezahlt, nur weil er fertig aus einer bunten Kapsel kommt, der belügt sich nicht nur selbst aufs gröbste, der muss auch damit leben, dass ihm irgendwann einmal ein Atomkraftwerk um die Ohren fliegt. Wahrscheinlich kommt dieser Strom aber direkt von der Plantage. Dass man auch sonst einen gewissen Schaden haben muss, ist dabei nur eine zusätzliche Tatsache am Rande dieses trendigen Wahnsinns.

Solange der sogenannte intelligente Mensch freiwillig diesen von jeglicher Rationalität abgehobenen Preis bezahlt, solange darf er sich auch nicht aufregen wenn der Benzinpreis um ein paar Cent steigt. Ich schliesse jedoch Wetten ab, dass selbst die, die jetzt gerade wieder am lautesten schreien, nämlich die Grünen, selbst ihren Nespresso brutzeln und unterwürfigst vor George Clooney auf dem Boden knien. Ich mach´ mir jetzt einmal Kaffee. Aber einen richtigen.

Tippanfall

Seit 9:00 Uhr in der Früh sitze ich heute bereits da und schreibe, dass das Keyboard glüht. Sogar auf Futter habe ich vergessen und was noch schlimmer ist, sogar auf einen zweiten Kaffee. So geht das mal gar nicht. Jetzt wird pausiert und Koffein gebraut. Kann ja nicht sein, dass ich aufgrund von Koffeinmangel dahin entfleuche. Mir tun die Finger weh.

Café Latte für Fortgeschrittene

Einfach so in den Eimer rein fotografieren kann ja wohl jeder. Muss mich sputen damit der Flieger nicht ohne mich auf Reisen geht.

Schwarz, stark, ungezuckert

Ohne den geht gar nichts. Schon gar nicht am Morgen. Und am Nachmittag. Und zwischendurch sowieso. So eine Sucht ist echt scheisse.

Wiener Kaffeekultur

Institution in Wien. Top-Adresse für Kaffeegeniesser. Fixpunkt wenn ich in der Stadt bin.

FÜR WEINFREUNDE & GENIESSER

STICHWÖRTER