Nicht aufzuhalten

Wie gestern bereits angekündigt, gibt es heute die Auflösung zu diesem Bild. Ich war gestern einfach nicht mehr in der Lage irgendein Körperteil zu bewegen. Eigentlich wollte ich ja, wie verkündet mein Zeug schnappen, auf die Donauinsel düsen und den Tag mit ein wenig kreativer Arbeit verbringen. Ich hatte also meine paar Sachen verstaut und mich auf eben diese Frischluft-Location begeben. Das war kurz nach Mittag.

Auf der Insel angekommen, war ich auf der Suche nach einem netten, schattigen Plätzchen um mich dort ausbreiten zu können. Dabei kam ich an diesem Fliederbusch vorbei.

Weil es so schön war, es schien die Sonne, kein Lüftchen wehte und es war einfach ein perfekter Tag, ging ich noch ein Stück weiter und kam zum Schulschiff an der Donau. Ein echt tolles Ding wo Lernen Spass macht. Anzumerken ist dazu, dass ich bereits ein paar Kilometer in den Beinen hatte. Weil es so schön war.

Nachdem ich nun schon fast am Ende der offiziellen “Flaniermeile” war, beschloss ich noch ein Stück weiter zu gehen. Weil es eben so schön war. Und ich war echt gut drauf. Auf meinem Weg kam ich dann in “wilderes” Gelände und sah bereits die ersten Fischerhüttchen am Wasser. Solche wie dieses.

Entlang des Ufers überkam mich dann fast schon so etwas wie Jagdfieber und ich wollte mehr sehen von dieser unglaublich schönen Gegend. Also beschloss ich noch ein Stück weiter zu traben. Inzwischen war ich schon fast eineinhalb Stunden unterwegs. Was mich aber nicht wirklich stoppen konnte. Und so kam ich an der letzten Brücke sogar an drei freundlichen Pinguinen vorbei.

Danach hatte ich endgültig das Stadtgebiet verlassen und auch die Wiener Grenze überquert. Es gab hier nur mehr Wildnis und sattes Grün. Am Ufer der schönen blauen Donau. Die so gar nicht blau ist.

Und weil ich schon mal unterwegs war, beschloss ich noch ein Stück weiter zu gehen um zu sehen was noch so alles kommt. Der Tag war einfach wie gemacht dazu. Und dann kam, was irgendwann ja einmal kommen musste. Ich hatte das Ende der Insel erreicht. Das endgültige Ende. Nach knapp 2 1/2 Stunden, um kurz nach 15 Uhr hatte ich die Wahl. Entweder ich gehe ins Wasser, oder ich drehe um und mache mich auf den Rückweg.

Ich hatte es tatsächlich geschafft an die 15 Kilometer zu traben, mich der Landschaft und des Tages zu erfreuen und dabei an die 30 Sprachmemos aufzuzeichnen. Zum arbeiten war ich ja bis zu diesem Zeitpunkt logischerweise nicht gekommen. Da ich jedoch meine Badesachen nicht mit hatte, gab es es nur eine Alternative. Nämlich jene, auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder zurück zu latschen. Eine letzte schwere Entscheidung war noch zu treffen. Welchen Weg sollte ich nehmen?

Nachdem ich bereits mehr als dreieinhalb Stunden unterwegs war, machten sich meine Füsse, ganz speziell meine Sohlen, bemerkbar und so musste ich mich kurz vergewissern, dass es immer noch ich war der da vor sich hin trottete.

Davon überzeugt konnte mich nun nichts mehr aufhalten und ich setzte zum finalen Endspurt an. Vor meinem geistigen Auge bereits die Labstelle am Ausgangspunkt meines “Ostermarsches”. Einziger Nachteil. Dieser war noch gut zehn Kilometer entfernt. Aber dann, endlich, war es soweit. Das Ziel war in Sicht und ich konnte meine geschundenen Füsse nach diesem knapp 30 Kilometer langen “Spaziergang” in die Laube fallen lassen.

Das Gefühl muss ich sicher nicht näher beschreiben. Ausser, dass es einfach nur geil war. Ich überzeugte mich kurz davon, dass ich noch Schuhe an hatte und nicht schon auf der Sohle gelaufen war. So fühlte es sich nämlich an. Aber: These boots are made for walking. Auch wenn nach diesem Monstermarsch wieder ein Besuch bei Timberland ansteht um neue auszufassen.

Die Krönung des Tages kam aber dann nach einer Minute. Ein Bierchen wie es besser niemals war. Hätte es Augen gehabt, so wäre die Angst in seinen Augen zu sehen gewesen als ich das Glas hob und zum ersten Schluck ansetzte. Dieses Bier war mehr als nur verdient. Das war hart erarbeitet. Auch wenn ich diese an diesem Tag nur mittels Sprachnotizen erledigt hatte.

Zuhause angekommen gab es dann nur noch eines. Futter! Wobei aufgrund der Umstände auf jegliche Optik verzichtet wurde und einfach Blattsalate, Karotten, Mais, Lauch, Jungzwiebel, Sellerie, rote und grüne Paprika sowie schwarze Oliven und Schafkäse in den Pott kamen und ordentlich mit Marinade und Olivenöl durchgemischt wurden.

Und jetzt, heute, gehe ich wieder auf die Insel. Jedoch unter Garantie nicht weiter als vielleicht einen Kilometer. Ohne irgendwelchen “Ballast”. Und ohne irgendwelcher Neugier, was sich wohl hinter der nächsten Biegung verstecken könnte. Einfach zum Abhängen und Seele baumeln lassen. Arbeiten kann ich morgen auch wieder. Und wer jetzt behauptet ich hätte eine Delle im Eimer, dem kann ich diesbezüglich nur recht geben.

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4 Statements Dein Statement
  1. Herr MiM sagt:

    Die Pinguine sind einfach grandios.

  2. vanilleblau sagt:

    @Herr MiM: Sie sagen es.

  3. Judy sagt:

    Mich machen ja momentan das Bier und der Salat an ^^

  4. vanilleblau sagt:

    @Judy: Das waren auch meine beiden Highlights nach der Aktion LOL

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