Von Banken und Wirten

“Wer nichts wird, wird Wirt”. So lautet ein österreichisches Sprichwort. Um es anglikanisch aufzumotzen könnte es heissen, die “extended version” davon heisst Banker. Beide haben ein im Grunde genommen gleiches Verständnis. Ich kenne genug Wirten, Bar- und Pubbesitzer die am Ende des Tages die Losung in die Tasche stecken und sich wundern, warum sie am Ende pleite sind. Und ich kenne Banker die nicht anders denken und handeln. Das Blöde an der Sache ist jedoch, dass deren Kunden auf diesen Schwachsinn reinfallen und nach einer Weile dämlich aus der Wäsche schauen wenn ihre Bank, Partner in allen Lebensfragen, ihnen die Hosen runter zieht und ihnen alles wegnimmt was sie haben. Umsatz ist nun mal nicht Ertrag. Aber wer weiss das schon?

Das wahre Verbrechen der Banken liegt aber darin, dass sie Kunden nur dann leben lassen wenn ihre Umsätze entsprechend hoch sind, unabhängig was am Ende übrig bleibt. Wenn es zu wenig ist nehmen sie sich halt was ihm gehört. Dass sie sich aber mit dieser Denke ins eigene Knie schiessen ist ihnen egal, werden sie doch staatlich gestützt und müssen keine Minute um ihre Existenz zittern. Dafür haben sie ja ihre Kunden. Wie den meinen der meinte, er mache im Jahr 190.000 Euro Umsatz und entsprechend blöd schaute als ich ihm sagte, dass mir sein Umsatz gestohlen bleiben kann und mir eher sein trauriger Ertrag von 6% Anlass zur Sorge gebe, wenn ich mein Honorar monatlich und nicht jährlich im Voraus in Rechnung stellen würde. Ich habe den Auftrag nicht erhalten. Dafür schlafe ich aber besser und weiss, dass ich mir Gerichtsverhandlungen, Nerven, Arbeit und Kosten erspart habe. So gesehen ist das auch ein Ertrag und am Ende ein Gewinn von Lebensqualität.

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