SO bewältigt der Österreicher das politische Schmierentheater der Bananenrepublik. Ein Ex-Finanzminister, für den trotz belastender, vorhandener Abhörprotokolle bis in alle Ewigkeit die Unschuldsvermutung gilt. Ein Ex-Bankdirektor der den Deppen machen musste um eine komplette Regierung samt ihren Vasallen weiter an der Macht zu halten und weitere nach wie vor aktive Protagonisten, die auf Versprechen zurück zu kehren, ihren Urlaub in Australien verbringen. Zahlreiche Nebendarsteller, die nicht einmal wissen wofür sie Provisionen erhalten haben und deshalb beim Ex-Finanzminister nachfragen und sich deshalb Rat von eben diesem für die bevorstehende Aussage vor Gericht einholen müssen. Was in der Republik der krummen Bananen kein Tatbestand der Abrede oder gar Verdunkelung ist. Von Fluchtgefahr ganz zu schweigen.
In dieser Tonart geht es weiter und beim Heurigen (Buschenschank) nimmt man das ganze mit typisch wienerischem Humor. Nur so lässt sich ertragen, dass man es locker mit jedem afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen, russischen und jedem anderen korrupten Staat der Welt aufnehmen kann.
Hin und wieder schreit mein Gaumen einfach nach einem Klassiker. Beim Durchstöbern der Regale fand diesmal ein Chianti Classico 2008 von Cecchi meine Aufmerksamkeit und da ich einen guten Chianti schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Glas hatte, griff ich bei einem Preis von 9 Euro zu. Zumal der gleiche Wein in Neuseeland regulär um 29 Neuseeländische Dollar feilgeboten wird. Was in etwa 16 Euro entspricht. Der Transport ans Ende der Welt kostet halt was. Soviel zum globalen Rebsortenaustausch.
Wie auch immer. Da lag er nun und forderte mich auf ihn mit zu nehmen und ihn seiner Bestimmung zuzuführen. Gesagt, gekauft. Nicht jedoch, ohne ein wenig Angst vor diesem in der Tat als “Kultwein” bezeichneten Tropfen zu verspüren. Mein Allgemeinwissen bezüglich Chianti ist alles andere als das eines Experten, doch haftet ein relativ flächendeckendes, durchaus negatives Image an diesem an sich schönen Wein. Dass dies auch unmittelbar mit dem Einkaufs- und Trinkverhalten der Deutschen zusammenhängt mag seltsam klingen, erklärt sich aber aufgrund einer “Geiz ist geil-Gesellschaft” irgendwie von selbst.
Da ich immer gerne etwas über die Weine die ich trinke lese und generell an Informationen rund um die Welt der Trauben interessiert bin, stiess ich in diesem Fall auf einen Artikel, der meine Zweifel bezüglich Chianti entsprechend bestätigte. Eine Aussage fiel mir dabei besonders ins Auge:
Maurizio Cremonini Bianchi, seines Zeichens Direktor der Chiantigiane in Tavarnelle:
Die Deutschen schrecken nicht davor zurück, Chianti zu einem Preis zu kaufen, für dessen Zustandekommen Betrug vermutet werden muss.
Mit solchen Ansagen im Hinterkopf steigt natürlich die Spannung und man fragt sich, ob das kürzlich erworbene Produkt dieser Gattung den Gaumen schlicht beleidigen, vielleicht sogar verletzen, oder vielleicht doch entzücken und zufrieden stellen wird.
Dass das Weinhaus Cecchi, aus dessen Keller der Tropfen meiner Begierde stammte, seit Jahren keine einzige Flasche mehr nach Deutschland liefert, weil laut Aussage von Cesare Cecchi “die Deutschen ausser dem Preis nichts zu diesem Produkt hören wollen”, sorgte somit doch für eine gewisse Beruhigung bei mir.
Wenn jemand sich weigert bei Preisen jeden Irrsinn mitzumachen, dann sollte das doch für eine gewisse Seriosität stehen. Und mit diesem guten Gefühl öffnete ich dann meine Flasche, liess dem Inhalt ein wenig Luft zum Atmen und hatte einen Abend mit einem äusserst zufrieden stellenden Geschmackserlebnis.
Womit sich am Ende wieder folgendes bewahrheitet: Ein guter Wein muss nicht immer extrem teuer sein. Man kann auch vernünftig dafür sorgen, dass Genuss nicht unbezahlbar ist. Es ist aber immer teuer, sich mit Billigfusel einzudecken. Sei es, dass das Zeug ganz einfach nicht zu trinken ist, oder dass man am nächsten Tag nicht weiss was gestern war und man ein Dröhnen in der Haube hat, dass einem Presslufthammer gleichkommt.
Dass die meisten Unternehmen im Staatsbesitz eine äusserst gut versorgte Bande von Raubrittern und sonstigen Gangstern sind, weiss man. Nicht nur in Österreich. Das ist in der ganzen EU so und wird sich auch nicht ändern.
WIE offensichtlich aber manche Unternehmen ihre “Kunden” verarschen und für Deppen verkaufen, zeigt dieser Tage wieder einmal die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen). Nachdem man jetzt endgültig keine Fahrscheine mehr im Zug lösen darf ohne nicht mindestens 65 bzw. 95 Euro Strafe zahlen zu müssen, machte der Kurier (Tageszeitung) einen Kauftest an den tollen Kartenautomaten. Was dabei heraus kam zeigt, was diese Gaunertruppe wirklich vor hat.
Originaltext Kurier:
Als Bahn-Newcomer geht man auf Nummer sicher: “Fahrkarte Inland mit Zielwahl”. Ein Mal St. Pölten nach Neulengbach – das macht 3,60 Euro. Brav gibt das Kastl retour auf einen Zehner-Schein. Auch ein Mitnahme-Hund um 2,60 Euro wäre anstandslos durchgegangen.
Verkehrsgeographie
Weitere Probe aufs Exempel, jetzt von St. Pölten nach Krems: Klappt, macht aber 14,40 Euro, obwohl die Strecke kürzer als nach Neulengbach ist. Fazit: Abbruch und Nachfrage am Schalter. “Da hätten sie ‘Weg ändern’ drücken müssen” klärt eine ausgesprochen freundliche Dame auf. Warum? “Der Automat kann nicht mitdenken in der Verkehrsgeografie, er rechnet die Fahrt über Wien. Warum? “Das hat mit dem VOR-Verkehrsverbund zu tun.” Warum? “Wissen wir auch nicht.”
Per Pressesprecher lässt die Bahn dem Fussvolk nur erklären, dass es dabei nur um die Schwarzfahrer geht. Dass all das jedoch einer skrupellosen Abzocke und vorsätzlichem Betrug gleichkommt verschweigt man aber nobel. Will man die “Stimme des Unternehmens” doch nicht als hochbezahlten Lügner outen.
Irgendwie war es vorhersehbar, dass mich auf meinem Bummel in der Stadt etwas anspringen würde. Dass aber etwas derart laut nach mir schreien würde, hätte ich jedoch beim besten Willen nicht gedacht.
Nachdem ich sowieso zwei neue Weingläser benötigte um meine neuen Weine entsprechend geniessen zu können, fiel ich in einer Wein & Co. Filiale ein und besorgte was ich brauchte. Da dieser Laden für mich jedoch jedesmal wieder ein Spaziergang im Minenfeld ist, dauerte es auch nicht lange bis es “krachte”.
Da stand er nun vor mir. Im Hinblick darauf wo man den Ursprung dieses Inhalts vermutet, erschien mir der Typ fast wie ein Freak. Nach dem Motto “Es kann nicht sein, was nicht sein darf”, blitzte mir die Nachricht “Whisky aus Österreich” ins Auge. Was irgendwie nach Gotteslästerung klang.
Deshalb fragte ich genauer nach und weiss jetzt, was ich meinem alten Kumpel nächste Woche zum Geburtstag schenken werde. Denn eines ist sicher; mit so etwas kann wirklich niemand rechnen. Wir werden beide unsere Freude haben. Davon bin ich überzeugt.
Wer sich über diese Rarität näher erkundigen will, kann das im Shop von Wein & Co, oder direkt beim österreichischen Meisterbrenner Hans Reisetbauer tun. Bild: Wein & Co.
Ich kann einer gewissen Dekadenz durchaus einiges abgewinnen und bin auch schwer dagegen, dass diese Lebensform abgeschafft wird. Auf keinen Fall. Ein Quäntchen Dekadenz ist einfach lebensnotwendig und auch amüsant.
Als ich über etwas Farbe am Klo berichtet habe, kannte ich jedoch das hier noch nicht. Wer immer diese Art von Aufmerksamkeit braucht, der hat sie auch wirklich bitter nötig.
10 weisse Röllchen um günstige € 190, oder in edlem schwarz für € 220, bringen das Gesäss in freudige Verzückung. Noch dazu in einem Schälchen eingebettet, dass sich um € 297 förmlich aufdrängt.
Wer also seine Backen gerne mit 24-karätigem Blattgold verwöhnt, der findet hier alles für sein Glück. So wird jeder zu seiner eigenen Goldmine. Positiv betrachtet könnte man fast sagen: “Besser können Sie Ihr Gold nicht verstecken.”
Böse Zungen könnten jedoch meinen, dass das ganze Gold fürn Arsch ist. Fast so wie bei “Geld für Gold”. Aber das ist eine andere Geschichte. Alle Bilder viaGolden Store.
Gestern habe ich eine Freundin von der Uni abgeholt um gemeinsam auf einen Kaffee zu gehen. Dabei ist mir vor dem Eingang in die heiligen Hallen dieses Plakat aufgefallen, welches echtes Entsetzen in mir hervor rief.
20% leiden also unter Versagensangst. Was machen die erst wenn es ins richtige Leben geht und sie sich täglich aufs Neue beweisen müssen?
17% leiden unter Existenzängsten. Jetzt schon? Was machen die wenn sie wirklich auf sich allein gestellt sind?
15% leiden unter Burnout. Von diesen 15% wissen 14% nicht einmal was Burnout ist. Hört sich halt schick an und ist medial auch gerade wieder einmal modern. Wenn die alle jetzt schon von Burnout gezeichnet sind, dann gute Nacht Zukunft.
7% leiden an Essstörungen. Irgendwas ist immer schuld.
Meine persönliche Empfehlung an diese linke Suppe: Runter von der Uni. Es kann doch nicht sein, dass ihr für Bildung eure Gesundheit aufs Spiel setzt und rein in ein gesichertes Beamtenleben. Da ist es warm und wohlig und um eure Zukunft kümmert sich wer anderer.
OMV – Österreichische Massenvernichtung Mineralölverwaltung. Unser täglich Öl gebe uns heute und befülle unsere Autos. Wie auch wir vergüten den Inhalt mit allem was wir haben. Dass der Ober-Priester der Petrolbrüder sich mit dem “zeitgerechten” Verkauf von eigenen Aktien eine goldene Nase verdient hat und deshalb in einen Insiderhandel erster Güte verwickelt ist, stört in Österreich keinen. Im Gegenteil. Wahrscheinlich wird der sogar noch zum Finanzminister “degradiert”.
Die Freunde von PeTA, das ist jene Organisation die sich so heldenhaft für den Tierschutz einsetzt und dabei auch nicht vor Eigentumsdelikten zurück schreckt, hat jetzt neue Opfer gefunden. Da sich gewisse Damen anscheinend nun doch nicht mehr ganz nackt zeigen und sich wieder in wärmenden Pelz hüllen wollen, hat man sich gedacht, man versucht es mit ein wenig Realsatire.
Zu diesem Zweck holte man die Brüder Kaulitz, ihres Zeichens Eigentümer von Tokio Hotel, und spannte sie vor den profitablen Tierschutz-Karren. Bill, der Receptionist des Tokio Hotels meinte:
“Man muss sich nur mal vorstellen, dass Tiere ihr Leben lang so gehalten werden”, und zeigte sich entsetzt, “Zirkus mit Tierdarbietungen muss verboten werden, es gibt genügend spannende Alternativen!”
Wenn man sich allerdings den Slogan und die Message dieser Kampagne auf der Zunge zergehen lässt, muss man sich fragen ob Bill tatsächlich weiss, WAS er da von sich gibt. Entbehrt die Kampfansage seiner flauschigen Freunde doch nicht einer gewissen Ironie:
“Sklaven der Unterhaltungsbranche: Wildtiere raus aus dem Zirkus!”
Ist es nicht gerade die gesamte Musikindustrie, die sich dressierter Affen bedient und ihnen alljährlich Auszeichnungen verleiht die jeder Grundlage entbehren? Nur um IHRE “Wildtiere” bei Laune zu halten und ihnen vorzugaukeln etwas darzustellen? Ist es nicht die Popbranche, die im Minutentakt ein neues “Wildtier” aus dem Ärmel zaubert und es im artifiziellen Rhythmus der Banknotendruckmaschinen tanzen lässt? Ist es nicht die Unterhaltungsbranche, die Tiere namens “Künstler” hält und sie wie in einem Zirkus gegen Bares in die Manege schickt um “Männchen” zu machen?
Die neue Kampagne der mit Spraydosen bewaffneten Tierschützer hat, wenn auch ungewollt, voll ins Schwarze getroffen.
Jeder nach seiner Fasson, heisst es. Dem stimme ich grundsätzlich zu. Was aber manche Männer dazu bewegt sich mit “Schmuck” zu behängen um mit aller Gewalt dem Klischee eines Zuhälters zu entsprechen, ist für mich nach wie vor eines der grossen Geheimnisse der Menschheit. Ich finde alles ausser einer Uhr hat an einem Männerkörper nichts verloren.
DRANBLEIBEN – ABONNIEREN