Schon die alten Indianer wussten, dass wenn ihr Gaul sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet hat, es Zeit ist abzusteigen. Dass man aber nicht zwingend aus jeder Weisheit etwas lernen muss, beweist dieser Tage die EU im Falle Griechendlands. Abgesehen davon, dass es sowieso egal ist weil dieser Alptraum schrecklich enden wird, ist es bezeichnend und erschütternd, wie der Hellenen Führungsriege sparen will. Dazu ist im Standard zu lesen:
Je nach Einkommensklasse müssen die Griechen laut Aussage ihres Finanzministers, eine Solidaritätssteuer zwischen ein und vier Prozent ihres Einkommens zahlen. Für alle Minister, Parlamentarier, höhere Beamte und andere gewählte Personen, wie Bürgermeister, soll die Steuer fünf Prozent des Jahreseinkommens betragen.
In diesem Fall geht es aber nicht um diese Aussage an sich, sondern um die Verhältnismässigkeit der Höhe. Bedenkt man, dass ein “normaler” Grieche also um die 2-3% berappen wird müssen, so sind die 5% jener die eigentlich im Grossen und Ganzen für die Misere verantwortlich sind, ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht jedes einzelnen. Im Grunde genommen ist es die sicherlich nicht jugendfreie Übersetzung für “Es ist uns scheissegal ob ihr weiter was zum Fressen oder nicht habt. Hauptsache wir selbst verlieren nicht allzuviel”.
Wollten die korrupten Politiker, Beamten und sonstigen Mafiapaten dieses Landes wirklichen Sparwillen beweisen, dann sollten diese einmal die nächsten drei, vier Jahre, auf 20 bis 30% ihrer Einkommen verzichten. DAS wäre ein Zeichen des ehrlichen guten Willens und würde auch entsprechend angenommen werden. Aber die 5% können sie sich schenken. Das ist Verhöhnung pur.
Am Ende aber erstickt Griechenland nicht durch die nächsten Milliardenkredite. Es ist jetzt schon nicht einmal mehr in der Lage Zins und Zinsenszinsen aus seiner Verschuldung bis ans Ende seiner Tage zu bedienen. Bildlich heisst das, dass jeder Euro den man weiter in dieses lecke Wrack steckt nur dazu beiträgt, dass es noch viel schneller untergeht.
hi!
und was ich mich schon seit ein paar monaten frage: wie zum teufel kann ein staat bankrott gehen? weder verschwinden von einem auf den anderen tag die bürger/innen, noch die produktionsstätten noch die produktivität an sich.
also müsste eigentlich das gegenteil von sparpaketen die wirtschaft wieder in gang bekommen: mehr geld im umlauf = mehr steuern = mehr staatseinkommen = mehr geld im umlauf usw.
mit den knebelungen auf sparziele passiert genau das gegenteil: höhere steuern = weniger geld zum ausgeben = weniger geld im umlauf = weniger steuereinahmen = höhere besteuerung.
klar ist nicht alles so einfach, aber vielleicht hilft manchmal der “hausverstand”…
lg
h.
@hyade: Du sagst es. Aber Hausverstand gibt´s nur beim Billa und der sitzt wie man weiss nicht auf der Regierungsbank LOL