Wie allgemein bekannt, wird Vanille auch als Königin der Gewürze bezeichnet und ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt. Dass sich aufgrund dieses Umstandes früher nicht jeder dieses exklusive Vergnügen leisten konnte, machte einige erfinderisch, um doch auch etwas vom erträumten Reichtum abzubekommen. Äusserst erfinderisch war man dabei in Österreich. Einem Land, das schon immer wusste wie man Sachverhalte so benennt, dass sie sogar dem strengsten Richter munden und ihn Rücksicht walten lassen.
Küchentechnisch muss man wissen, dass in Österreich früher Knoblauch als die „Vanille des armen Mannes“ bezeichnet wurde und somit in dessen Küche so gut wie immer vertreten war. Erfinderisch wie dieser Menschenschlag nun einmal war – und immer noch ist – kreierte man deshalb den Vanillerostbraten, welcher, welch Wunder, an der Vanille nicht einmal vorbei getragen, sondern einfach mit Knoblauch zubereitet wurde. Dieses durchaus leckere Gericht aus grauer Vorzeit gehört bis heute zum Standard-Repertoire der gehobenen Wiener Küche. Womit man doch noch eine gewisse Exklusivität erreichte und das umgetaufte Kinde nach wie vor bei Gästen aus dem Ausland für Überraschung und Staunen sorgt. Denn der erwartet alles – ausser Knoblauch.
Foto: Uli Kohl via ichkoche.at
Mein Gott, da wäre ich aber auch überrascht schauen, statt eines Vanillebraten, was schon sehr ungewöhnlich ist und einer weitere Nachfrage mitsichführen liese, wenn ich einen Knoblauchbraten auf meinem Teller vorfinden würde. Krass, lach!
Lieben Sachen-gibt-es-Gruß
Erdbeere
Hört sich lecker an. Und deutlich besser als ein wirklicher Vanillebraten.
Gruß und alles Gute für 2011
Fulano
@Erdbeere: Wien ist eben anders. In jeder Hinsincht :)
@Fulano: Danke ebenfalls. Und ja, er schmeckt echt gut. Nur halt nicht nach Vanille :)
Hört sich nicht nur verdammt lecker an, sieht auch verdammt lecker aus!!!
@Spanksen: Ist es auch. Solange man nicht etwas mit Vanille erwartet :)
Schon wieder Hunger!
@Judy: Wann hast Du denn keinen? LOL