Meine Füsse sind endgültig hinüber, meine Nase weist Erfrierungen vierten Grades auf und ich bin nur mehr kaputt. War das eine Rennerei heute in der City. Arschkalt war es, aber dank viel Sonnenschein auch schön. So macht Winter doch auch Spass. Irgendwie. Wenn ich nur was riechen könnte.
Die Gemüsefächer sind wieder prall gefüllt und die Pfanne wartet bereits auf ihren nächsten Einsatz. Ratatouille für eine ganze Kompanie gibt´s morgen wenn die Meute bei mir einfällt. Dazu Toskanabrot und Baguette. Und natürlich ein schönes Glas Wein. Ratatouille ohne Wein geht mal gar nicht. Der Käsebunker ist auch wieder aufmagaziniert und der Oliventopf freut sich über eine 100%ige Auslastung. Serrano- und Schwarzwälder-Schinken sowie etwas Prosciutto liegen schon seit Mittag im Fach und sehen ihrer finalen Bestimmung entgegen.
Mein Weinladen hatte Gott sei dank auch noch Restbestände übrig und so war es mir wieder eine lustvolle Qual mich durch das leckere Sortiment zu quälen. Wie üblich habe ich dann wieder genau alles, nur nicht das was ich eigentlich wollte, eingekauft. So landeten ein Österreicher, ein Franzose, ein Chilene und zur Abwechslung wieder einmal ein Argentinier in meinem Korb. Eigentlich habe ich im Moment ja die totale “frankophile Phase”, aber die Neugier hat am Ende doch gewonnen.
Auf meinem Heimweg hatte ich dann noch das Vergnügen mich mitten in einer Demonstration wieder zu finden. Intifada, Intifada, Intifada, war das was ich verstanden habe. Viel mehr hatte man anscheinend nicht zu sagen und so lauschte ich eine Weile dem Gebrüll. Der Wein wog schwer und die Pause tat irgendwie gut.
Jetzt bin ich endlich wieder daheim und werfe mich erst einmal unter die Dusche. Zum aufwärmen. Und dann nehme ich mir den Franzosen zur Brust. Einen Perrin Reserve Côtes du Rhône vom Chateau Beaucastel. Auf diesen Tropfen freue ich mich schon.